Anthologie: Aus der Ur-Quelle

7. Die Amethystdruse

 

Ich trat in meine Seele ein und betete innig. Ich bat den himmlischen Vater um mein geistiges Brot, damit ich die Erschaffung der Welt besser verstehen lerne.

Ich erhielt einen großen Schlüssel aus gelbgoldenem Licht. Ich sah mich in meinem Seelenraum um, und bemerkte, dass linkerhand der Raum im Schatten lag. Gleichzeitig erkannte ich, dass der Schlüssel in meiner Hand zu einem der Tore, die im Schatten zu sehen sein müssten, gehört. Ich habe Christus eingeladen, mich bitte auf meinem Weg zu begleiten. Ich fürchtete mich vor der Dunkelheit.

Christus hörte mich, er füllte den Raum links neben mir aus. Er gab mir Mut. Ich drehte mich ein wenig, damit der Weg vor mir lag und schritt voran. Nach einiger Zeit erkannte ich schemenhaft ein großes hölzernes Tor. Der Schlüssel in meiner Hand wurde kleiner und dichter. Ich sah nun in dem großen Tor eine Pforte und schloss die Pforte auf. Ich trat ein. Es war dunkel. Ich bat Christus mir zu helfen. Er legte sanft seine Hand auf meinen Rücken und der Raum begann sich mit zart rosafarbenem Licht zu füllen.

Die Sicht wurde immer klarer und ich konnte erkennen, dass ich mich inmitten einer riesigen Amethystdruse befand. Rings um mich herum waren wunderschöne hell- und dunkelviolette Kristalle. Es wurde ganz still in mir, ich fühlte mich beschützt und geborgen.

In der Mitte der Druse erschien ein Altar mit einem dreiarmigen Leuchter. Ich zündete die Kerzen an und durch das warme Licht der Kerzen funkelten die Kristalle noch herrlicher. Ich ging um den Altar herum und legte mich mit ausgebreiteten Armen mit dem Gesicht nach unten auf den Boden.

Der Boden war warm. Dann begann der Boden unter meinem Gesicht durchsichtig zu werden. Ich sah in einen nicht enden wollenden Tunnel. Ich wusste augenblicklich, dass ich in meine Vergangenheit sehe. Der Boden unter mir begann sich nach und nach aufzulösen und rief noch einmal Christus um Hilfe. Noch einmal legte er sanft seine Hand auf meinen Rücken und meine Furcht schwand. Ich fiel und fiel durch diesen Tunnel mit rasender Geschwindigkeit. Ich rauschte an meinen vergangenen Leben vorbei. Mein Blick erhaschte links und rechts neben mir viele Gesichter von Menschen, Situationen und unterschiedlichste Emotionen galoppierten durch mich hindurch. Ich blieb ruhig im Strom, durch die Vergangenheit gleitend wie ein Fallschirmspringer, der sich von der Luft tragen lösst.

Irgendwann einmal wurde es hell am Ende des Tunnels und ich plötzlich stand ich in diesem Licht. Das Licht ging noch viel weiter in die Vergangenheit zurück. Aber ich war hier angekommen. Ich hörte die Worte: Drehe dich um, und schau hinein in deine Vergangenheit, die jetzt als Zukunft vor dir liegt.

Ich blickte in den Tunnel, durch den ich kam. Er war beleuchtet. Von meinem Herz-Chakra aus ging eine Lichtschnur mitten durch den Tunnel. Ich sah kein Ende.

Ich schritt voran, dem Weg der Lichtschnur folgend, erneut eintretend in die Vergangenheit, die jetzt in der Zukunft war. Mein drittes Auge begann zu leuchten. Aus meinen Fingerspitzen strömte Licht und breitete sich wie ein Fächer aus. Ich sah wieder Menschengesichter und Blitzlichter von Städten und Landschaften aus vergangenen Zeiten, ich erahnte Erinnerungen.

Ich sprach während ich ging: Alle Beteiligten sind ihren Weg gegangen, alle Ereignisse sind ihren Weg gegangen. Und ich bin meinen Weg gegangen. Unsere Wege haben sich nicht gekreuzt. Mögen Alle und Alles ins Licht gehen. Aus meinem Stirnchakra und meinen Händen floss silbrig-weißes Licht zu allem, was neben mir war. Ich sah, wie sich alle Lebenslinien gerade ausrichteten und in Richtung Zukunft gingen.

Alles ging gemeinsam voran. Nichts irritierte mehr den Weg des Einzelnen.

Ich kam an meinen Ausgangspunkt zurück. Ich stand am Beginn der Reise in der Druse. Aber die Druse hatte sich verwandelt. Ich stand jetzt inmitten eines hellen Eies. Lichterscheinungen wie Polarlichter durchzogen den Raum des Eies. Dann begannen sich überall DNA-Stränge zu bilden. Sie drehten sich, teilten sich, verbanden sich wieder.

Bis auf sieben DNA -Stränge verschwanden alle wieder. Die sieben Stränge gingen in kleine Lichtsphären hinein und platzierten sich ca. 1 m über meinem Kopf in einem Halbkreis. Dann begann sich meine Pranaröhre zu öffnen. Ich sah und fühlte einen Kanal, der über mir begann, ca. 5 cm Durchmesser besaß und längs durch meine Wirbelsäule ging. Ich weiß nicht genau, wo der Kanal endete. Meine Wahrnehmung war auf die goldene Empfindung der Offenheit gerichtet.

Dann glitten die DNA-Lichtsphären nacheinander in den Lichtkanal hinein. Sie nahmen ihre Plätze in den Hauptzentren entlang der Wirbelsäule ein. Ich nahm eine starke Kraft wahr, die aus meinem Inneren in den Raum des mich umgebenden Eies strömte. Ich bedankte mich für die Heilung.

Christus sprach zu mir: „Achte darauf, dass Eindrücke keine Deformationen in deiner Aura hervorrufen, indem du dich mit deren Schwingung verbindest. Das verzerrt den Raum und du kannst die Wahrheit nicht mehr erkennen.“

Ich bedankte mich zutiefst bei Christus für seine Hilfe, seine Begleitung, seine Liebe und die Heilung. Ich dankte meinem Vater im Himmel für das geistige Brot, mit dem er mich üppig genährt hat.

BL